Cologne Commons Conference 2013

Allmenden in Wissenschaft, Kultur und Alltag

17. und 18. Oktober 2013 in Köln

Die Konferenz möchte zur Stärkung der Commons-Bewegung in Forschung und Lehre, Kunst und Kultur, sowie dem alltäglichen Leben beitragen. Sie möchte die Vorteile von zunehmend frei zugänglichem Wissen, Forschungsergebnissen, Kulturgütern oder gemeinschaftlich genutzten (und gepflegten) natürlichen Ressourcen herausarbeiten. Gleichzeitig sollen Vorbehalte gegenüber einer solchen „freien Verfügbarkeit“ diskutiert und auf konkrete Probleme eingegangen werden, die mit der gemeinsamen Nutzung und Pflege von Gemeingütern einhergehen.

Denn: Allmenden (Gemeingüter, Commons) sind keine Ressourcen. Sie sind eine Art und Weise, wie Menschen gemeinschaftlich mit Ressourcen umgehen: Sie gehören keinem Einzelnen, aber auch nicht niemandem. Sie beruhen auf Nutzergemeinschaften, die sie vor Zerstörung schützen, sie pflegen und sie weiterentwickeln. So verschieden die Menschen und die Ressourcen, die genutzt werden, so verschieden die Form von Gemeingütern.

Die Konferenz beleuchtet unterschiedliche Aspekte der Commons-Bewegung:

In Forschung und Lehre verbreitet sich die Überzeugung, dass öffentlich finanziertes Wissen öffentlich zugänglich sein muss. Aber wie lässt sich das umsetzen und mit welchen juristischen Implikationen?

Immer mehr Künstler, Musiker, Fotografen und Texter stellen ihre Werke unter Creative Commons Lizenz der Allgemeinheit zur freien Verfügung. Aber was bedeutet dies für die Kulturindustrie?

In ländlichen Ökodörfern und städtischen Gemeingüter-Initiativen organisieren Menschen neue Formen von Schenkökonomien und gemeinschaftlichen Wirtschaftens zu allen möglichen Lebensbereichen: Energie, Nahrungsmittel, Sozialleistungen, Technik, gemeinschaftliches Wohnen usw. Aber sind das nur Insellösungen oder lassen sie sich auf die Industriegesellschaft insgesamt übertragen?

Die Cologne Commons Conference ist selbst ein Symbol für Kooperation. Sie gliedert sich in zwei Stränge: einen digitalen und einen analogen Strang.

Der digitale Strang behandelt digitale und kulturelle Gemeingüter: die Wissensallmende, Creative Commons, Open Data und Open Access, sowie die damit einhergehenden Problembereiche von Urheberschaft und Lizenzierung.

Der analoge Strang behandelt ökologische und soziale Allmenden: Formen gemeinschaftlichen Wirtschaftens, die für sich einen nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen in Anspruch nehmen und versuchen unser Leben in der modernen Industriegesellschaften „enkeltauglich“ zu machen.

Der digitale Strang wird inhaltlich betreut durch das Institut für Linguistik – Phonetik der Universität zu Köln mit Unterstützung des Purer Luxus e.V.

Der analoge Strang wird inhaltlich betreut durch das Global Ecovillage Network Europe und dem European Business Council for Sustainable Energy (e5), die im Rahmen des Projekts „Modelle gelebter Nachbarschaft“ die Gemeingüter-Ökonomie von Ökodörfern und städtischen Gemeingüter-Initiativen untersuchen.

Beide Organisatoren erhoffen sich eine Begegnung zwischen digitalen und kulturellen Commoners und solchen, die soziale und ökologische Allmenden im Blick haben. Vielleicht können wir voneinander lernen. Vielleicht erfahren wir Neues. Vielleicht können wir alle dazu beitragen, ein reichhaltiges und zukunftsfähiges Leben zu gestalten.

Tagungsort:
Universität zu Köln
Seminargebäude/Tagungssaal
und Seminarraum C ASTA
(siehe hier)